🇮🇹 Einleitung: Warum die Finanzierung in Italien oft zur Herausforderung wird
Viele Kaufinteressenten sind überrascht, wenn italienische Banken Finanzierungsanfragen ablehnen – selbst bei sicherem Einkommen und stabiler Bonität in Deutschland oder anderen DACH-Ländern.
Der Grund: Das italienische Finanzierungssystem unterscheidet sich strukturell und rechtlich deutlich vom deutschen Markt.
Dieser Artikel erklärt:
Dieser Artikel erklärt:
- warum Ausländer oft abgelehnt werden,
- welche Banken dennoch finanzieren,
- welche Alternativen es gibt,
- wie Sie Ihre Unterlagen optimal vorbereiten,
- und was Käufer bereits vor dem Antrag wissen sollten.
Dieser Leitfaden basiert auf Erfahrungen unserer Kunden, Gesprächen mit Finanzierungsberatern, Kooperationspartnern und rechtlichen Rahmenbedingungen auf dem italienischen Markt.
🔎 1. Warum lehnen italienische Banken Ausländer häufig ab?
Italienische Banken prüfen Finanzierungsanträge nach einem deutlich strikteren Risikosystem als deutsche Kreditinstitute.
Die wichtigsten Gründe:
1.1. Fehlender Wohnsitz in Italien
Viele Banken vergeben Hypotheken nur an Personen mit:
- italienischem Wohnsitz
- Einkommen in Italien
- steuerlicher Präsenz im Land
Einkommen aus Deutschland ist zwar sicher, kann aber von italienischen Banken nicht ohne zusätzliche Dokumentation verwertet werden.
1.2. Schwierigkeiten bei Durchsetzung von Sicherheiten
Banken bevorzugen Kredite, bei denen:
- Gehaltsabtretungen
- lokale Pfändungsrechte
- Abfragen bei nationalen Behörden
möglich sind.
Bei ausländischen Käufern ist das administrativ komplex → höheres Risiko → Ablehnung.
1.3. Höhere regulatorische Anforderungen
Italienische Banken unterliegen strengen Regelungen zu:
- Geldwäsche
- Bonitätsprüfung
- Risikoklassifizierung
- Kapitalhinterlegung
Ausländische Käufer fallen in eine höhere Risikogruppe, selbst bei guter Bonität.
1.4. Interne Richtlinien
Einige Banken finanzieren grundsätzlich nur italienische Staatsbürger oder Personen mit Aufenthaltsgenehmigung.
🏦 2. Welche Banken finanzieren Ausländer dennoch?
Es gibt Institute, die unter klaren Bedingungen finanzieren.
2.1. Regionale Banken (banca locale)
Einige kleinere oder regionale Banken finanzieren:
- Immobilien ab mittlerem Wert
- Käufer mit ausreichend Eigenkapital
- klare Nutzungsabsicht (z. B. Zweitwohnsitz)
Vorteil:
Oft flexibler als nationale Großbanken.
Oft flexibler als nationale Großbanken.
Nachteile:
Mehr Unterlagen, längere Bearbeitungszeit.
Mehr Unterlagen, längere Bearbeitungszeit.
2.2. Nationale Banken (Intesa Sanpaolo, UniCredit, BNL)
Diese Banken finanzieren gelegentlich Ausländer, wenn:
- saubere Bonität
- hoher Eigenkapitalanteil (~40–50 %)
- stabile Einkommenssituation
vorliegen.
2.3. Spezialisierte Berater
Einige italienische Finanzierungsvermittler sind auf internationale Käufer spezialisiert.
Vorteil:
Bessere Kenntnis der Bankanforderungen.
Nachteil:
Beratungskosten.
Beratungskosten.
💶 3. Finanzierung über deutsche Banken
Viele Käufer fragen, ob deutsche Banken Immobilien in Italien finanzieren.
Grundsätzlich: Ja – aber selten.
Deutsche Banken vergeben Hypotheken für italienische Immobilien, wenn:
- hohe Eigenkapitalquote (50 % oder mehr) vorliegt
- zusätzliches Vermögen in DE als Sicherheit dient
- das Einkommen sehr stabil ist
Häufig wird dann eine Immobilie in Deutschland mitbesichert.
🔁 4. Alternative Finanzierungswege für Käufer
Wenn klassische Bankwege nicht funktionieren, gibt es Alternativen.
4.1. Teilfinanzierung
Ein Teilbetrag kommt aus Deutschland, der Rest aus Italien.
Geeignet bei:
- solider Bonität
- klarer Vermögensstruktur
- Renovierungsprojekten
4.2. Renovierungsfinanzierungen
Italienische Banken vergeben manchmal Kredite für Sanierungen, auch wenn der Kauf nicht finanziert wurde.
Grund:
Sanierung = Wertsteigerung = geringeres Risiko.
Sanierung = Wertsteigerung = geringeres Risiko.
4.3. Zwischenfinanzierung / Cash + spätere Hypothek
Manche Käufer erwerben zunächst bar und finanzieren später um (Refinanzierung).
Kommt vor, ist aber selten.
Kommt vor, ist aber selten.
4.4. Privatdarlehen (familiär / innerbetriebliche Struktur)
Nur bei klarer rechtlicher Gestaltung empfehlenswert.
📄 5. Welche Unterlagen benötigen Ausländer?
Italienische Banken verlangen meist:
- gültigen Personalausweis
- Steuer-ID (Codice Fiscale)
- letzte 3–6 Gehaltsabrechnungen
- Arbeitsvertrag
- Steuerbescheide
- Kontoauszüge
- Vermögensübersicht
- Nachweis des Eigenkapitals
- Objektunterlagen (Katasterdaten, Grundbuch, Energieklasse)
Je vollständiger die Unterlagen, desto höher die Erfolgschancen.
🧭 6. Checkliste für Ihre Immobilienfinanzierung in Italien
Diese Checkliste hilft, realistische Erwartungen zu entwickeln:
✔ Habe ich mindestens 30–40 % Eigenkapital?
✔ Kann ich zusätzliche Sicherheiten nachweisen?
✔ Liegen alle Einkommensnachweise vor?
✔ Ist meine Bonität stabil?
✔ Ist das Objekt bankfähig (Energieklasse, Zustand, Kataster)?
✔ Habe ich mit mehreren Banken gesprochen?
✔ Kenne ich Alternativen, falls der Kredit abgelehnt wird?
✔ Plane ich Nutzung als Zweitwohnsitz oder Vermietung?
💬 7. Praxisbeispiel:
Viele Käufer erleben genau dieses Szenario:
- sicherer Job in Deutschland
- solides Einkommen
- solides Vermögen
- Kauf einer kleinen Wohnung in Italien als Altersvorsorge
→ Dennoch Ablehnung der italienischen Bank.
Die Gründe:
- kein italienischer Wohnsitz
- Gehalt nicht in Italien
- fehlende Durchsetzbarkeit von Sicherheiten
- interne Bankenpolitik
Dies ist kein Einzelfall – aber er zeigt klar, dass es Alternativen gibt, wenn man die Mechanismen kennt.
📌 8. Häufige Fehler bei der Finanzierung in Italien
- zu niedrige EK-Planung
- falsche oder unvollständige Unterlagen
- nur bei einer Bank angefragt
- keine Klarheit über italienische Abläufe
- Missverständnisse mit Energieklassen oder Objektstatus
- Erwartung „Deutschland = Italien“
Wer diese Punkte kennt, spart oft Monate Zeit.
📚 9. FAQs zur Immobilienfinanzierung in Italien
❓ Finanzieren italienische Banken überhaupt für Ausländer?
Ja – aber nur unter klaren Bedingungen wie hoher Eigenkapitalquote und sauberer Bonität.
❓ Kann ich mit deutschem Gehalt finanzieren?
Teilweise – kommt auf die Bank an. Viele lehnen dennoch ab.
❓ Wie viel Eigenkapital brauche ich?
Praktisch: mindestens 30–40 %, realistisch besser 50 %.
❓ Was ist mit Finanzierung über deutsche Banken?
Möglich, aber selten. Häufig wird eine Immobilie in Deutschland mitbesichert.
❓ Bekomme ich Förderung für Renovierungen?
Ja, Italien hat zahlreiche Boni-Programme, die jährlich angepasst werden.
📎 10. Quellenangaben / Referenzen
- Italienische Bankenverbände (ABI – Associazione Bancaria Italiana)
- Agenzia delle Entrate – Richtlinien zu Bonitäts- und Steuerfragen
- Erfahrungsberichte aus internationalen Käufergruppen (DACH)
- Gespräche mit Finanzierungsberatern und Kooperationspartnern von Kaste-Immobilien
- interne Erfahrungsdaten aus abgeschlossenen Transaktionen
🔚 Fazit: Finanzierung in Italien ist möglich – aber anders
Eine Immobilienfinanzierung in Italien ist nicht unmöglich, aber sie folgt eigenen Regeln.
Wer die Unterschiede kennt, vorbereitet ist und realistische Erwartungen hat, erhöht seine Chancen erheblich.
Wenn Sie sich unsicher sind, welche Finanzierungswege für Ihre Situation realistisch sind, unterstützen wir Sie gern im Rahmen unserer Beratung – gemeinsam mit unseren regionalen Partnern.
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Wohn- und Ferienimmobilien in Deutschland und Südeuropa.
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