Kaufnebenkosten in Italien: Welche Zusatzkosten beim Immobilienkauf wirklich anfallen

📝 Einleitung


Wer eine Immobilie kaufen möchte, sollte die Kaufnebenkosten in Italien realistisch einplanen. Viele Käufer konzentrieren sich zunächst auf den Kaufpreis – doch Steuern, Gebühren und laufende Kosten können den Gesamtaufwand deutlich erhöhen. In diesem Beitrag erhalten Sie einen präzisen, aktuellen und verständlichen Überblick, welche Nebenkosten beim Immobilienkauf in Italien typischerweise anfallen und wie Sie diese bereits früh in Ihre Finanzierung einbeziehen können.


🇮🇹 1. Welche Kaufnebenkosten entstehen in Italien?

Beim Erwerb einer Immobilie fallen verschiedene Zusatzkosten an. Die wichtigsten sind:


1. Notarkosten (Atto Notarile)

Der Notar ist in Italien Pflicht und übernimmt Prüfung, Beurkundung und Eintragungen.

Typische Kosten:

👉 1.000–3.500 €, abhängig von Region, Objektpreis und Aufwand.
Er erstellt u. a.:
  • Kaufvertrag („Rogito“)
  • Grundbucheintrag („Trascrizione“)
  • Katastermeldung („Voltura“)

2. Steuern beim Immobilienkauf

Die Höhe der Kaufsteuern hängt davon ab, ob es sich um einen Erst- oder Zweitwohnsitz handelt und ob Sie von einer Privatperson oder einem Unternehmen kaufen.

A. Kauf von privat

  • Erstwohnsteuer: 2 % (auf Katasterwert)
  • Zweitwohnsteuer: 9 % (auf Katasterwert)
    • ca. 50–200 € Gebühren für Kataster & Grundbuch

B. Kauf von Unternehmen (Neubau)

  • Mehrwertsteuer (IVA):
    • Erstwohnsitz: 4 %
    • Zweitwohnsitz: 10 %
    • Luxusimmobilien: 22 %
    • feste Gebühren (200 € pro Eintrag)

3. Maklerprovision (Provvigione)

In Italien sind Maklergebühren für Käufer üblich.
Unsere Provision beträgt: 👉 3 % zzgl. 19 % deutscher MwSt. (= 3,57 % inkl. MwSt.)

Bei internationalen Kooperationen wird die Verkäuferprovision in der Regel vom jeweiligen lokalen Partner getragen.
Beispiel einer video room tour: https://youtu.be/793sdsqKt_c


4. Übersetzungen & juristische Prüfung


Bei internationalen Käufen absolut empfehlenswert.
Typische Kosten:
 👉 500–2.000 €, je nach Umfang.

Für juristische Fragen stellen wir Ihnen auf Wunsch gerne den Kontakt zu deutschsprachigen Anwälten aus unserem Netzwerk her.
Diese sind auf deutsch-italienisches Immobilienrecht spezialisiert und prüfen Verträge, Kataster, Eigentumsverhältnisse und mögliche Belastungen.


5. Technische Prüfungen (optional, aber sinnvoll)

  • Bausubstanzbewertung
  • Energieausweis
  • Katasterabgleich
  • Lastenprüfung
Kosten:
 👉 300–1.500 €, abhängig von Objekt und Region.


2. Beispielrechnung: Immobilie für 120.000 €


Annahme:
Kauf von privat, Zweitwohnsitz.

Position Kosten
| Kaufpreis  | 120.000 €
| Kaufsteuer (9 %)  | 10.800 €
| Notar  | 1.500–2.500 €
| Makler  | 3.600 €
| Übersetzungen/Legal Check  | 500–1.000 €
| Kataster & Gebühren  | 200–350 €

👉 Gesamt: ca. 136.600–138.000 €


🔌 3. Laufende Kosten nach dem Kauf

Grundsteuer (IMU)

  • Erstwohnsitz: entfällt
  • Zweitwohnsitz: 0,5–1,1 % des Katasterwerts

Strom

  • Verbrauchskosten über deutschem Niveau
  • Durchschnitt: 70–150 € pro Monat

Wasser

  • 100–300 € jährlich, je Region

Müllgebühren (TARI)

  • 150–350 € jährlich

Condominium-Gebühren (bei Wohnungen)

  • 300–1.200 € jährlich

❗ 4. Warum viele Käufer die Nebenkosten unterschätzen


Drei Aspekte führen immer wieder zu falschen Erwartungen:
  1. Katasterwerte sind oft deutlich niedriger als Marktwerte → verzerrte Einschätzung.
  2. Maklerprovisionen für Käufer sind international üblich.
  3. Regionale Unterschiede sind enorm – Ligurien ≠ Toskana ≠ Sardinien.

Fazit: Kaufnebenkosten in Italien realistisch kalkulieren


Wer die Kaufnebenkosten in Italien kennt, trifft sicherere Entscheidungen und vermeidet böse Überraschungen.
Mit einem klaren Überblick zu Notar, Steuern, Maklerkosten und laufenden Posten lässt sich der Gesamtaufwand zuverlässig planen.
Wenn Sie Fragen haben oder sich für eines unserer aktuellen Immobilienangebote interessieren, unterstützen wir Sie gerne – gemeinsam mit unserem Netzwerk aus lokalen Partnern und deutschsprachigen Anwälten.

Jean René Kaste von Kaste-Immobilien